Zwischen Hörsaal und Strand: Unser Auslandssemester in Portugal

Wer seid ihr?

Hallo, wir sind Christina und Valerie und studieren berufsbegleitend Marketing&Sales an der FH CAMPUS 02 in Graz. Für unser viertes Semester haben wir uns für ein Auslandssemester in Lissabon entschieden, wo wir im Rahmen des Erasmus-Programms diese wunderschöne Stadt in Portugal erleben durften.

 

Wieso habt ihr euch für ein Auslandssemester in Portugal entschieden?

Wir wollten unser Auslandssemester nutzen, um neue Perspektiven zu gewinnen und uns persönlich weiterzuentwickeln. Lissabon hat uns besonders angesprochen, weil die Stadt eine perfekte Mischung aus lebhafter Großstadt und entspannter Strandnähe bietet. Das milde Klima und die studentenfreundliche Atmosphäre waren weitere Pluspunkte, die unsere Entscheidung leicht gemacht haben.

 

Welche Vorbereitungen mussten getroffen werden?

Da wir berufsbegleitend studieren, war die Vorbereitung eine echte Herausforderung. Es galt, unsere Jobsituation zu klären und rechtzeitig Vertretungen zu finden. Auch die Wohnungssuche in Lissabon erwies sich als schwierig, da die Mietpreise hoch und die Zeit knapp waren. Schließlich entschieden wir uns für ein Studentenwohnheim, das von unserer Gastuniversität empfohlen wurde – eine kostengünstige und soziale Lösung, die uns das Ankommen und den Anschluss zu anderen Studierenden erleichtert hat.

Unser Tipp für andere: Eine WG in zentraler Lage, möglichst in der Nähe einer U-Bahn-Station, kann viel Zeit und Stress sparen, auch wenn sie etwas teurer ist.

Die Auswahl der Kurse erfolgte in Abstimmung mit unserer Heimatuniversität und der Partnerhochschule in Lissabon. Es war wichtig, sicherzustellen, dass die Kurse in Portugal mit den Anforderungen unseres Studiengangs übereinstimmen. Alle belegten Kurse wurden uns nach erfolgreichem Bestehen angerechnet, allerdings ohne konkrete Noten. Unser Auslandssemester konnten wir durch Bildungskarenz bzw. ein Selbsterhalterstipendium finanzieren und wurden zusätzlich von Erasmus und der FH CAMPUS 02 unterstützt. Außerdem haben wir uns vorab über die Lebenshaltungskosten in Lissabon informiert, um unser Budget entsprechend planen zu können.

 

Kurze Beschreibung des Landes bzw. der Hochschule/Universität

Portugal ist ein wunderschönes Land im Südwesten Europas, bekannt für seine atemberaubende Küste, historischen Städte und köstliche Küche. Lissabon, die Hauptstadt, ist eine pulsierende Metropole, die für ihre Hügel, das blaue Meer und die berühmten gelben Straßenbahnen bekannt ist. Unsere Hochschule, eine renommierte Institution mit internationalem Fokus und modernen Einrichtungen, befand sich im Stadtteil Benfica und war daher gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar.

 

Was waren eure Eindrücke in der ersten Woche am Campus? Wie sind die Mitstudierenden bzw. Vortragenden?

Unsere erste Woche am Campus war geprägt von der Welcome Week, die speziell für internationale Studierende organisiert wurde. Diese Woche half uns enorm dabei, erste Kontakte zu knüpfen und die wichtigsten Informationen zu erhalten. Trotz sprachlicher Unterschiede fühlten wir uns von Anfang an willkommen und alle Bedenken hinsichtlich des Verständnisses des Unterrichtsstoffs wurden schnell ausgeräumt. Das Institut hatte einen kleineren Campus mit vielen Außensitzmöglichkeiten zum Entspannen in den Pausen, einer Bibliothek, Lernbereichen und einer preiswerten Kantine, die Mittagessen und Frühstück anbot.

 

Was kann man dort unternehmen?

Lissabon hat unzählige Sehenswürdigkeiten zu bieten. Besonders beeindruckend waren die Burg, der Stadtteil Belém und die kreative Szene in der LX Factory. Unsere Nachmittage verbrachten wir oft am Strand – entweder am naturbelassenen Costa da Caparica oder am belebteren Praia do Carcavelos. Beide Strände sind von der Stadt aus in etwa 40 Minuten mit dem Zug erreichbar. Und natürlich durfte ein Surfkurs, organisiert vom Studentenverein ESN, nicht fehlen!

Dank der zentralen Lage Lissabons konnten wir auch Ausflüge in andere Teile Portugals unternehmen, wie nach Porto, Madeira oder zur Algarve. Ein besonderes Highlight war unser Trip nach Cabo da Roca, dem westlichsten Punkt Europas, kombiniert mit einem Besuch in Nazaré und dem historischen Sintra.

 

Gibt es kulturelle Unterschiede, die ihr besonders interessant oder schwierig fandet?

Ein interessanter kultureller Unterschied war die entspannte Lebensweise in Portugal, die sich auch in der „Portugiesischen Zeit“ widerspiegelt – Pünktlichkeit wird hier etwas lockerer gesehen. Anfangs ungewohnt, lernten wir schnell, diese Gelassenheit zu schätzen. Die Sprachbarriere stellte uns vor Herausforderungen, denn obwohl viele Portugiesen Englisch sprechen, war es in weniger touristischen Gegenden manchmal schwierig, sich im Alltag zurechtzufinden. Ein weiterer Unterschied, der uns positiv aufgefallen ist, war die Feierfreude der Portugiesen. Egal ob unter der Woche oder am Wochenende, es gab immer ein Event, um neue Leute kennenzulernen und ein frisches Sagres-Bier oder einen leckeren Ginja (Kirschlikör) zu genießen.

 

Welche neuen Fähigkeiten oder Kenntnisse habt ihr während eures Auslandssemesters erworben?

Während unseres Auslandssemesters konnten wir uns nicht nur akademisch, sondern auch persönlich weiterentwickeln. Besonders wertvoll waren die Erfahrungen, die wir in der interkulturellen Kommunikation und im Teamwork sammelten. Der Fokus auf Gruppenarbeiten und Präsentationen an der Universität hat uns geholfen, unsere Präsentationsfähigkeiten erheblich zu verbessern und verschiedene Lehrmethoden kennenzulernen.

 

Was war euer schönstes Erlebnis während des Auslandssemesters?

Es fällt uns schwer, ein einzelnes Highlight herauszugreifen, da die gesamte Zeit in Lissabon unvergesslich war. Da unser gewohnter Alltag aus Österreich dort nicht stattfand, war jeder Tag individuell und außergewöhnlich. Besonders in Erinnerung bleiben uns die gemeinsamen Festivals, Straßenfeste, Ausflüge und entspannten Nachmittage am Strand. Jeder Tag war ein neues Abenteuer, das unser halbes Jahr in Portugal so besonders machte.

 

Wieso sollte man ein Auslandssemester machen?

Ein Auslandssemester ist eine einzigartige Chance, in eine neue Kultur einzutauchen, die eigene Komfortzone zu erweitern und frische Perspektiven zu entdecken. Es trägt sowohl zur persönlichen als auch zur akademischen Entwicklung bei, indem man lernt, sich in einer fremden Umgebung zurechtzufinden und wertvolle internationale Kontakte zu knüpfen. Besonders Lissabon ist ein ideales Ziel, da die Stadt eine hervorragende Infrastruktur für Studierende bietet und es auch mit einem kleineren Budget möglich ist, unvergessliche Erlebnisse zu sammeln.

 

Würdet ihr ein Auslandssemester empfehlen?

Basierend auf unseren Erfahrungen können wir ein Auslandssemester wärmstens empfehlen. Es ist eine einzigartige Gelegenheit, die man, besonders mit Erasmus, nicht oft bekommt. Die Möglichkeit, in eine neue Kultur einzutauchen, neue Freundschaften zu schließen und das Studium gleichzeitig voranzubringen, sollte man unbedingt nutzen. Es erfordert Mut, aus der eigenen Komfortzone herauszutreten, doch wir sind überzeugt, dass wir noch lange auf diese besondere Zeit zurückblicken werden.

 

Was hättet ihr gerne vorher gewusst?

Ein detaillierter Zeitplan für die Vorbereitungen hätte uns viel Stress erspart. Besonders die späten Rückmeldungen von der Gastuniversität sorgten für Unsicherheit, was die Buchung von Flug und Unterkunft sowie die Klärung der Jobsituation betraf. Auch die Informationen zur ersten Woche kamen recht spät, was die Planung erschwerte.