Praktikumseinblicke im Key Account Management bei Henkel CEE GmbH

Hallo, ich bin Johanna, 21 Jahre alt, und studiere derzeit im Bachelor Marketing & Sales an der FH CAMPUS 02. In diesem Beitrag nehme ich euch mit auf meine Reise durch mein Berufspraktikum in Wien. Sechs Monate lang durfte ich für Henkel CEE GmbH im Key Account Management tätig sein.

Wie hast du deinen Praktikumsplatz gefunden?

Die Suche nach einem Praktikumsplatz gestaltete sich langwierig, bis ich über Karriere.at auf die Stellenausschreibung für ein Praktikum im Key Account Management bei Henkel Henkel in Wien stieß. Obwohl ich ursprünglich eine Karriere im Marketing anstrebte, war dies die einzige Sales-Stelle, auf die ich mich bewarb. Kurz darauf habe ich dann eine Zusage bekommen und die Stelle angenommen. Der Auswahlprozess umfasste ein Vorstellungsgespräch, in dem auch ein Excel-Test absolviert werden musste. Ein paar Tage später erhielt ich dann den Anruf mit der Zusage..

 

Was ist das Daily-Business von Henkel?

Henkel ist ein weltweit führender Hersteller von Konsumgütern und Industrieklebstoffen mit Hauptsitz in Düsseldorf. Die Zentrale für Österreich und die CEE-Länder befindet sich in Wien. Zu den bekannten Marken von Henkel gehören Persil, Schwarzkopf, Fa und viele mehr. Das Sales-Team umfasst Supply Chain, Customer Service, Key Account Management und Commercial Excellence. In meiner Rolle im Key Account Management unterstützte ich meine Vorgesetzten im Tagesgeschäft. Im Key Account Management betreut man Kunden – diese sind im Falle von Henkel der Handel.

 

Beschreibe uns einen typischen Praktikumsalltag:

In meinem Praktikum bei Henkel hatte ich die einzigartige Gelegenheit, die vorgesetzten Key Account Manager*innen in ihrem Tagesgeschäft zu unterstützen und vielfältige Aufgaben im Bereich des Key Account Managements zu übernehmen. Von der Planung von Aktionen für verschiedene Marken bis zur Aufbereitung von Nielsen-Daten und der Durchführung von Mitbewerber-Trackings – mein Arbeitsbereich war äußerst abwechslungsreich und spannend.

Eine meiner Hauptaufgaben bestand darin, Aktionen für Handelskunden zu planen und Mengenschätzungen ordnungsgemäß ins interne System einzupflegen, um eine rechtzeitige Bereitstellung der Ware sicherzustellen. Darüber hinaus erstellte ich regelmäßig Präsentationen basierend auf den Anweisungen meiner Vorgesetzten, die dann bei Kundenterminen präsentiert wurden. Auch die Durchführung von wöchentlichen Mitbewerber-Trackings und die Erstellung von Sell-In- und Sell-Out-Analysen gehörten zu meinen täglichen Aufgaben.

Trotz meiner Rolle als Praktikantin hatte ich regelmäßig Kontakt zu Kunden und kümmerte mich um Anfragen zu Produktinformationen sowie die Organisation von Tombolas. Einmal pro Woche führten wir Praktikant*innen einen Store-Check durch, um Aktionen und Regalgestaltungen am Point of Sale zu analysieren. Ich hatte auch die Möglichkeit zum Home Office und habe somit zwei Tage die Woche, meistens montags und freitags, von Zuhause aus gearbeitet.

 

Was waren deine absoluten Highlights?

Das Spannendste an meinem Praktikum bei Henkel war zweifellos das Praktikant*innennetzwerk. In unserem Austria-Team waren wir etwa 12 Praktikant*innen aus ganz Österreich, alle in einem ähnlichen Alter. Dadurch fand ich schnell Anschluss in Wien und konnte neue Freundschaften knüpfen. Im übergeordneten CEE-Team gab es zusätzlich etwa 20 Praktikant*innen aus Ländern wie Italien, Australien, Bulgarien.

Einmal hatte ich die Gelegenheit, für Henkel an einem Verkaufsforum einer Handelsstätte teilzunehmen, das größtenteils von den Praktikantinnen organisiert wurde. Bei diesem Verkaufsforum handelte es sich im Grunde um eine Art kleine Messe, bei der sowohl wir als auch die Konkurrenz jeweils einen Stand hatten. Anwesend waren der Geschäftsführer und die Einkaufsleiterinnen der Handelsstätte, denen wir unsere Neuheiten präsentierten und zahlreiche Fragen beantworteten. Der Austausch war äußerst interessant, da uns die Filialleiterinnen auch wertvolles Feedback von Kundinnen zu den Produkten gaben. Zusätzlich hatten wir ein Glücksrad sowie verschiedene Produkte zum Ausprobieren vorbereitet. Diese Erfahrung ermöglichte es mir, meine Verkaufsfähigkeiten in der persönlichen Interaktion zu verbessern. Ein ganz klares Highlight waren auch die vielen Produkte von Henkel, die ich bekommen habe, um die Handelsware besser kennenzulernen.

 

Was hat dich herausgefordert?

Vor Beginn meines Praktikums hatte ich erhebliche Zweifel, ob der Sales-Bereich überhaupt zu mir passen würde und ob ich dafür geeignet wäre. Ich befürchtete, dass ich mich hauptsächlich mit Analysen beschäftigen müsste, viel Zeit in Excel verbringen würde und dass die Fülle an Zahlen mich überfordern könnte. Letztendlich umfasste meine Arbeit tatsächlich viele Analysen und eine Menge Excel, doch durch die enge Verbindung zu den Produkten waren diese Analysen äußerst faszinierend und aussagekräftig.

Im Rückblick kann ich sagen, dass meine Bedenken vollkommen unbegründet waren und mir die Arbeit im Sales großen Spaß bereitet hat.

Der Beginn des Praktikums stellte für mich jedoch die größte Herausforderung dar. Insbesondere in großen Konzernen sind die Strukturen und Prozesse oft komplex, wodurch ich mich zunächst etwas verloren fühlte. Mit der Zeit gelang es mir jedoch, ein fundiertes Verständnis für die Abläufe und Strukturen des Unternehmens aufzubauen. Die Tatsache, dass ich mein Praktikum über einen Zeitraum von 6 Monaten absolvierte, war eine große Hilfe, da dieses Verständnis Zeit benötigt.

Eine besondere Herausforderung und zugleich ein Highlight war die Gelegenheit, einen Store-Check vor dem gesamten Austria-Team zu präsentieren. Etwa einmal im Monat besuchten Brand Managerinnen und KAMs mit dem Head of Sales, dem Head of Marketing oder dem General Manager ausgewählte Handelsstätten. Sie wurden dabei immer von einem*einer anderen Praktikanten*Praktikantin begleitet, die alle Diskussionen festhielt. Diese Erkenntnisse wurden dann im Team-Meeting präsentiert, so auch einmal von mir. Ich war besonders erfreut über das Lob, das ich im Anschluss vom Head of Sales und der General Managerin erhielt.

 

Welche Lehrinhalte konntest du in deinem Praktikum besonders gut gebrauchen?

Bereits während des Bewerbungsprozesses wurden meine Fähigkeiten zur Berechnung von Marktanteilen und Marktwachstumsraten im Excel-Test benötigt. Generell haben mir die mathematischen Kenntnisse, die ich während meines Studiums erworben habe, dabei geholfen, Vergleiche in durchgeführten Analysen zu ziehen oder Kundenkalkulationen nachzuvollziehen.

Tipps und Tricks für deine Kolleg*innen nach dir:

Es ist ratsam, sich im Bewerbungsprozess nicht zu stark auf eine bestimmte Stelle, ein Unternehmen oder eine Abteilung zu fixieren. Ohne Abschluss und Berufserfahrung ist es oft eine Frage des Glücks, ob man anderen Bewerber*innen vorgezogen wird und eine Stelle erhält. Daher ist es wichtig, mit offenen Ohren und Augen in ein Praktikum einzusteigen und die Abläufe zu hinterfragen. Ein Praktikum bietet eine großartige Gelegenheit, praktische Erfahrungen zu sammeln und wertvolle Einblicke zu gewinnen. Zudem bietet es die Möglichkeit, wichtige Kontakte für die Zukunft zu knüpfen.

 

Fasse dein Praktikum in drei Worten zusammen:

  • spannend
  • lustig
  • lehrreich